Instrumente

An jedem Ort umfasst das Instrumentarium Besen, die dort lokal verwendet oder hergestellt werden.
Durch den Austausch mit örtlichen Straßenkehrern, die ich bei meinen Besuchen treffe, gewinne ich wertvolle Einblicke in die von ihnen genutzten Besenarten und ihre speziellen Kehrtechniken. Dieser Austausch bereichert den künstlerischen Prozess und verankert das BesenBallett in den Rhythmen und Praktiken jedes Ortes, den es bespielt.

Besen sind Alltagsgegenstände, die in unserer hoch technisierten westlichen Welt zunehmend aus den öffentlichen Räumen verschwinden. Sie sind unverzichtbare Werkzeuge, die uns helfen, unsere Lebensumgebung an sich verändernde Bedingungen anzupassen und ihre Funktionalität zu erhalten.

Leider werden Besen immer häufiger durch motorisierte Geräte ersetzt, oft ohne die komplexen Zusammenhänge zu bedenken, die mit ihrem Gebrauch einhergehen. Dieser Wandel wirft wichtige ökologische, soziale, wirtschaftliche und politische Fragen auf.

Aus künstlerischer Sicht offenbart die Handlung des Kehrens eine besondere Qualität durch den Rhythmus und Klang ihrer Ausführung – sie verwandelt die Bewegungen mit dem Besen gleichzeitig in Tanz und Musik.

Wo immer Menschen siedeln und ein Zuhause schaffen, sind Besen stets präsent. Als eines der ältesten Werkzeuge der Menschheit repräsentieren sie den Schnittpunkt von Funktion und Kultur. Ihre Formen und Designs spiegeln die Bedürfnisse ihrer Nutzer*innen und die spezifischen Aufgaben wider, für die sie gefertigt wurden. Die vielfältigen Materialien und Techniken der Besenherstellung sowie die kulturellen Praktiken rund um ihre Nutzung geben wertvolle Einblicke in geographische und soziokulturelle Kontexte.



Über ihren praktischen Zweck hinaus gehen Besen über die reine Nützlichkeit hinaus und werden zu Ausdrucksinstrumenten. Sie sind nicht nur Werkzeuge zum Kehren, sondern auch spielbare Objekte, die alltägliche Bewegungen in rhythmische und musikalische Erlebnisse verwandeln.